Stellungnahme und Mitgliedermeinungen zum Erhalt der Alten Turnhalle

Wir danken unserem Bürgermeister Marcus Schaile ganz herzlich dafür, dass er sich so sehr für die Alte Turnhalle eingesetzt hat. Es zeigt viel Verhandlungsgeschick, das zu erreichen, ohne eine finanzielle Kompensation anbieten zu können.

Auch dem Investor, Herrn Jean-Pierre Baron, gilt unser herzlichster Dank, denn er wird nicht nur die Renovierungskosten tragen, sondern muss auch Abstriche beim Ertrag seines Investments hinnehmen. Es ist ein bemerkenswerter Einstand der Baron Equity GmbH in Germersheim, der großen Respekt für die Stadt und Ihre Bürger zeigt, und ebenso viel Anerkennung verdient.

Wir haben als Bürgerinitiative unser wichtigstes Ziel erreicht: Die Turnhalle bleibt stehen und wird renoviert. Unser besonderer Dank gilt allen, die uns unterstützt haben – ihr habt es möglich gemacht!

Dieser Erfolg zeigt aber auch, dass die Bürger gemeinsam sehr viel bewegen können, wenn sie ihre Stadt mitgestalten wollen und bereit sind, sich ernsthaft dafür einzusetzen. Die 1060 Unterschriften und rund 40 Nutzungsideen von Germersheimern und Besuchern sind ein deutliches Zeichen dafür – und mehr als wir selbst erwartet hätten.
Ebenso ist es der Wunsch und inzwischen bereits gelebte Praxis, dass Bauvorhaben nicht nur neuen Wohnraum schaffen, sondern sich auch in die Stadt einfügen und Erhaltenswertes integrieren.

Die Bürgerinitiative arbeitet weiter daran, die Geschichte der Alten Turnhalle zusammenzustellen. Dafür haben wir nicht nur Informationen aus dem städtischen Archiv angefragt, sondern werden auch Germersheimer Bürger interviewen, die die Turnhalle aus Sportunterricht oder Vereinsarbeit noch kennen.
Viele der gesammelten Nutzungsideen für die Alte Turnhalle lassen sich auch an anderen Orten umsetzen – wir werden diese gerne an Menschen weitergeben, die unsere Stadt noch lebenswerter machen möchten.
An unserem letzten Infostand am 30.10. um 10 Uhr in der Sandstraße stehen wir für Fragen zur Verfügung, es gibt Bastelbögen und Plakate gegen eine kleine Spende, und auch die mit der Alten Turnhalle bedruckten Tassen können dort bestellt werden.

Weiterhin wollen wir noch erreichen, dass die Halle regelmäßig bei der Kultur- und Museumsnacht, beim Stadt-Walk oder beim Festungsfest mit einer kleinen Attraktion dabei ist. Unserer Meinung nach wäre das ein Gewinn für alle Beteiligten.

Als Abschluss unserer Tätigkeit möchten wir gerne auf dem Gelände im Hintereck ein kleines Fest organisieren, so dass alle interessierten Bürger die Turnhalle vor ihrer Renovierung noch einmal besuchen können und idealerweise auch gleich Einblicke die geplante Bebauung nehmen können.

Bürgerinitiative „Alte Turnhalle erhalten!“
http://alte-turnhalle.germersche.de

Die Macht des Bürgers

Ein Kommentar aus der Rheinpfalz vom 24.10.2020:
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Alte Turnhalle
Die Macht des Bürgers

Die Macht des Bürgers zeigt sich, wenn er Initiativen gründet. So jedenfalls kann man die Entscheidung, die Alte Turnhalle im Germersheimer Hintereck nicht abzureißen, interpretieren. Ursprünglich war sie mit Zustimmung von Stadtrat, Baudezernent und Bürgermeister dem Abriss preisgegeben; der Investor will dort Reihenhäuser für junge Familien bauen. Anfangs waren zwar barrierefreie Seniorenwohnungen geplant. Sei’s drum. Jedenfalls sollte die Halle weg.Daraufhin hat sich die Bürgerinitiative zur Rettung des alten und wohl auch mit vielen persönlichen Erinnerungen verbundenen Backsteingebäudes gegründet. Die BI war trotz Corona sehr aktiv, hat über eigene Infoveranstaltungen, eine eigene Internetseite und Pressearbeit viele Germersheimer auf ihre Seite gezogen. So viele, dass auch Bürgermeister Marcus Schaile als alter Germersheimer vermutlich gar nicht anders konnte, als sich nun doch der Meinung der Bürgerinitiative anzuschließen: Die Halle muss erhalten bleiben! Dementsprechend führte er Verhandlungen mit dem Investor, dem es natürlich stinkt, dass alte Zusagen der Stadt so nicht eingehalten werden.

Letztlich knickte aber auch er ein vor dem Erfolg der Bürgerinitiative. Die Alte Turnhalle bleibt stehen, drei Reihenhäuser weniger werden gebaut, in die Halle kommen Büros. Chapeau, BI! Dennoch bleibt zu hoffen, dass sich Verwaltungen und Wirtschaft nicht von jeder Bürgerinitiative „umdrehen“ lassen. Gegen „Frauenbündnisse“ und „Querdenker“ sollten Klardenker doch die Oberhand behalten. tom